Grindelwald-Meiringen-Grindelwald über die große Scheidegg

Vor mind. 15 Jahren bin ich diese Strecke schon einmal gefahren, allerdings in anderer Richtung und damals mit einem Mountainbike. Nachdem ich nun im August 2017 nach der knappen Woche am Genfer See noch zwei volle Tage in Grindelwald verbrachte, bin ich die „Große Scheidegg“ noch einmal mit dem Rennrad angegangen. Meinen Transfer mit dem Auto vom Genfer See in das Berner Oberland führte ich am Sonntag Nachmittag durch und nachdem ich im Hotel eingecheckt hatte, hüllte die Abendsonne den Eiger in ganz wunderbares Licht, wie ich es, trotz meiner nun doch schon etlichen Aufenthalte in Grindelwald, so eindrucksvoll noch nicht erlebt hatte.

Eiger u. Schreckhorn, Wolken u. Abendsonne

Da die Strecke nicht all zu lange ist, startete ich am späten Vormittag nach gemütlichem Frühstück. Zum Aufwärmen erst mal eine Runde durch den Ort vom Hotel (in der Nähe des Bahnhofs) über den Terassenweg. Hoch Richtung Jugendherberge kommen schon die ersten Höhenmeter zusammen.

Dann geht es in die Abfahrt ins Tal, Grindelwald liegt ja selbst schon auf knapp über 1000 m. Talwärts ist um diese Zeit nicht sehr viel Verkehr, die meisten, darunter viele Reisebusse, kommen mir entgegen und bringen Touristen in das Gletscherdorf Grindelwald.  Nach Gündlischwand, dann im Tal angekommen, entschied ich mich spontan, erst mal noch einen Abstecher nach Lauterbrunnen zu machen, um mir den Staubbachfall noch einmal anzuschauen.

Erst bei der Rückfahrt wurde mir der Höhenunterschied richtig bewusst. Es ging doch sehr flott von Lauterbrunnen ( Höhe 802 m)  wieder zurück Richtung Wilderswil und Interlaken (566 m).

Die Strassen sind sehr angenehm man fährt nun immer links oberhalb des Brienzer See entlang. Der Brienzer See, der von der Aare durchflossen wird und 14 km lang ist, beeindruckt besonders wegen seiner intensiv türkisfarbigen Wasseroberfläche.

Brienzer See

Zur Ursache dieses Phänomens, hier ein informativer Audio Beitrag des Schweizer Radios:

https://www.srf.ch/sendungen/mailbox/warum-ist-die-aare-richtung-brienzersee-tief-tuerkisblau

Nach Brienz am Ende des Sees wird das Tal breiter. Bretteben und teilweise auch auf schnurgerader Straße geht es in das Haslital Richtung Meiringen.

Haslital Richtung Meiringen

In Meiringen fahre ich direkt in das Zentrum. An den zentralen Platz (mit Sherlock Holmes Museum) kann ich mich von der Tour vor 15 Jahren noch gut erinnern, dort soll Zeit für ein Eis und Getränkenachschub sein. Zunächst entdecke ich jedoch nicht weit abseits dieses Platzes, aber doch sehr ruhig gelegen, noch ein schönes Kirchlein und fahre die kurze Straße dort hin. Ein wunderschönes Kleinod. Die reformierte Kirche mit dem Heiligen Christophorus.

Reformierte Kirche Meiringen

Danach widme ich mich dem „Ehrenbürger“ von Meiringen: Sherlock Holmes.

Sherlock Holmes, Ehrenbürger von Meiringen

Sherlock Holmes, sitzt so da in Meiringen

und wirft einen kritischen Blick auf mein Fahrrad …

Ein Eis gibt’s am Kiosk gegenüber und die Wasserflasche kann man direkt am Bahnhof (Wasserbrunnen mit Aufschrift „Trinkwasser“) füllen.

Weiter geht’s. Nach Meiringen wird ja bekanntlich Schluss mit lustig, es geht steil Berg an. Entweder für die ganz Ambitionierten in die berühmten Alpenpässe oder, und so heute für mich, über die „Große Scheidegg“ zurück in das Hochtal von Grindelwald.

Reiche Auswahl an Routen

Vorbei geht’s an den Reichenbachfällen. Hier von unten gesehen. Die Strecke soll mich dann später noch oberhalb vorbeiführen.

Reichenbachfälle

Danach, wie gesagt, Schluss mit Lustig:

Hinweis bezieht sich auf den Grimselpass

Ich darf dann irgendwann rechts abbiegen und auch für mich beginnt die Kletterei. Meine Strecke belief sich bis dahin auf 69 km. Bis zur Passhöhe sollte es noch 16 km nach oben gehen.

Jetzt zeigte sich auch, dass theoretisch ein und dieselbe Strecke, in verschiedener Richtung gefahren, halt doch in der Praxis  als zwei völlig verschiedene Strecken erlebt werden. Und ich bin sehr froh, dass ich diese landschaftlich außerordentlich reizvolle Strecke, nun auch von dieser Talseite hochgefahren bin. In meiner verblassten Erinnerung von damals lag das Rosenlaui Hotel so kurz vor Abfahrtsende und jetzt dauerte es schon ordentlich, bis dieses Etappenziel erreicht wurde.

Zwei Teilstück haben es in sich, so empfand ich es zumindest, der erste steile Anstieg bis oberhalb der Reichenbachfälle und dann nochmal ein sehr steiles Teilstück nach der Schwarzwaldalp. Aber jedesmal nach diesen Steilstücken bietet sich dann auch wieder so eine grandiose Alpenlandschaft, dass einem die Anstrengungen nicht schwer fallen.

Erster Gletscherblick noch vor Rosenlaui

und immer näher kommen die Gletscher

Hotel Rosenlaui

Ortsendetafel Rosenlaui

Auf diesem Abschnitt hatte ich immer wieder Gesellschaft von zwei englischsprachigen Rennradlern. Am unteren Steilstück liess ich mich gerne von ihnen überholen, weiter oben machten die beiden jedoch immer wieder so viel Fotopausen, dass wir immer wieder mit großem „Hello“ aufeinandertrafen.

Während zunächst bis zu dem oberen Bereich der Reichenbachfälle und auch noch bis Rosenlaui immer wieder vereinzelt Autos unterwegs waren, ist danach die Straße nur noch für den Postbus (und den Velos) geöffnet. Dem Postbus, der sich immer wieder durch sein markantes Dreiklanghorn bemerkbar macht, ist Vorrecht zu gewähren, da heißt es halt mal kurz raus auf die Wiese, stehenbleiben und passieren lassen.

Da ich beim Hochfahren überlegt habe, ob ich die Klangfolge der kompressorbetriebenen Hörner der Busse nach Gehör richtig zuordnen kann (ist mir aber nicht gelungen, hatte sie zu tief angesiedelt), habe ich nachträglich recherchiert:

Das berühmte Klangmotiv ist dem Andante der Ouvertüre zu Gioacchino Rossinis Oper «Wilhelm Tell» entlehnt und umfasst die Tonfolge cis-e-a in A-Dur.

Irgendwann merkt man dann, all zu lange kann  es nicht mehr dauern. In schönen Schleifen zieht sich der Pass nach oben und ab und zu, ist noch von der letzten Tour de Suisse oder einem anderen Fahrradrennen die eine oder andere verblasste Aufschrift „Hopp …“ „nur noch 2 km“ zu lesen.

Passhöhe (1962 m) in Sicht

Auf der Passhöhe gibt es ein Gasthaus und die Bus-Station, Touristen und Kühe. Und eine grandiose Sicht auf die 4000er Gipfel der Jungfrau Region.

Blick in’s Tal von Grindelwald

Eiger, Mönch u. Jungfrau

Immer wieder sehr beeindruckend von hier aus zu sehen, der schmale Grat des Eigers.

Hier oben wäre ich am liebsten stundenlang noch in der Sonne gesessen, denn so langsam war dann auch klar, dass sich der Urlaub dem Ende zuneigt.

Irgendwann ging ich dann doch in die Abfahrt nach Grindelwald. Unten lockte immerhin der Wellnessbereich mit Schwimmbecken des Hotels. Die Kunst des wirklich guten Fahrens liegt in der Abfahrt. Für mich als eigentlich immer noch Anfänger, ist das ziemlich anstrengend. Unglaublich (Video ist ganz unten verlinkt), wie die Profis sich da runterstürzen.

Durch meine morgendliche Aufwärmrunde durch Grindelwald und den Abstecher nach Lauterbrunnen, hatte ich am Schluss doch beinahe 100 km geschafft.

 

Hier ein YouTube Video von der Tour de Suisse 2011 mit der Überfahrt der großen Scheidegg und der 9 km langen Abfahrt nach Grindelwald.

https://youtu.be/VtpQ_7Bj_YM

 

 

Col des Mosses – Château-d’Œx – Lac de l‘ Hongrin – Les Agites

Zu meinem Urlaub am Genfer See, hatte ich mir vorab zwei Touren überlegt, zum einen die Umfahrung des Sees, zum anderen, eine Tour in die Berge. Ob ich überhaupt eine davon komplett schaffe, war mir ja vorher noch nicht so recht klar, aber man hat ja, dank des hervorragenden Bahnverkehrsnetzes und/oder der Schiffsverbindungen auf dem Genfer See auch immer noch sozusagen Netz und doppelten Boden.

Die „Flachetappe“ mit 185 km rund um den Genfer See hatte ich ja für meine Verhältnisse ganz gut gemeistert. Tags darauf war relaxen angesagt, d.h. ein längerer Spaziergang am See entlang, ein Stück mit dem Schiff über den See und da es wieder mit weit über 30°C sehr heiß war, bis in den Abend hinein noch Baden und Schwimmen im See.

Am nächsten Tag dachte ich nach dem Frühstück, ein bisschen Radfahren wäre heute nicht schlecht! Ich fahr mal bis Aigle, dann vielleicht den Berg hoch und dann mal sehen … Also Col des Mosses kannte ich von div. Autofahrten und wie gesagt, sollte mir nach der Abfahrt dann in Chateau d’Oex die Puste ausgehen oder die Beine streiken, könnte ich ja immer noch samt Rad in den Zug steigen.

Was mich im Vorfeld der Planung schon sehr gefesselt hat als ich davon gelesen hatte, war das Hongrin Tal und der Pass „Les Agites“. Das Hongrin Tal erschien mir, je mehr ich – vor allem aus Rennradfahrerperspektive – darüber rausfinden wollte, zunehmend geheimnisvoller. Aber eine wertvolle Info konnte ich ermitteln, nämlich, dass es einen durchgehend befestigten Weg gibt, der zwar unterschiedliche Qualität aufweist, aber doch auch mit Rennradreifen befahren werden kann. Das geheimnisvoll-spektakuläre ging ja noch weiter, denn nach dem Hongrin Tal ist dann die Verbindung „Les Agites“ vom Lac de l’Hongrin wieder runter in’s Rhonetal militärisches Sperrgebiet, es wird hier scharf geschossen und die Straße ist nur zeitweise geöffnet.

Auf der Internetseite http://hongrin.ch habe ich dann noch ermittelt, dass just an dem Freitag, an dem ich ggf. fahren wollte, die Durchfahrt ab 16.30 Uhr geöffnet sei.

Also bin ich dann mal losgeradelt. Gestartet bin ich eher spät, gegen 10 Uhr Vormittags. Der Wind, der anscheinend gerne vom See her, durch’s Rhonetal Richtung Wallis bläst, hat mich dann auch sozusagen bis Aigle „fliegen“ lassen. Es war ein Genuss mit bis zu 40 km/h. dahinzuradeln. Clarens-Montreux-Chillon-Villeneuve-Roche-Yvorne-Aigle.

Yvorne baut einen hervorragenden Wein an, den ich mir dann am Abend gerne hab schmecken lassen.

Yvorne

In Aigle hab ich noch mal Getränke gekauft, für die anstehende Passfahrt erschien mir Rivella geeignet und bin dann den Col des Mosses hochgekurbelt. Ich wollte tatsächlich mal die Erfahrung einer relativ stark befahrenen Passstraße machen. Der Verkehr ist sehr hoch, es fahren da ununterbrochen Autos, Laster, Busse und Motorräder an einem vorbei. Aber ich hab mich dabei nie unsicher gefühlt. Wenn es mal zu schmal ist und Gegenverkehr kommt, fahren die Autos halt ein Stück hinter einem her. Weiter oben wird der Verkehr gefühlt wesentlich geringer. Es verteilt sich anscheinend mehr.

Aigle - Les Mosses

Beim Hochfahren kam mir, glaube ich, zu Gute, dass ich Berge (zwar eher im Kleinformat) schon seit jeher aus meiner fränkischen Mittelgebirgslandschaft her kenne und auch mit dem Rad gefahren bin. Da geht es zwar meistens nur 2, 3 oder 4 km. hoch, aber es fühlt sich halt trotzdem auch nicht ganz anders an. Hier kurbelte ich dann bis zur Passhöhe insgesamt um die 18 km hoch. Allerdings wird weiter oben die Steigung auch zwischendurch mal moderater.

Hier die Abzweigung an der man sich entscheiden muss, ob man nun Les Mosses oder Col du Pillon (da geht’s Richtung Les Diablerets und weiter nach Gstaad, Zweisimmen usw.) fahren will.

Abzweigung Les Mosses - Col du Pillon

Angekommen! Les Mosses, Ortsschild.

Les Mosses Ortsschild

Unten in Aigle hatte ich 20 km hinter mir, oben in Les Mosses waren es dann insgesamt 38 km.

Tachostand Les Mosses

Vor vielen Jahren hatte ich mit dem Auto mal kurz in Les Mosses Halt gemacht. Damals, im März oder April, als unten am Genfer See schon schönstes Frühjahr war, schaute die Passhöhe nicht sehr einladend aus. Schneereste und graue Wolken sowie der Eindruck eines verlassenen Skiortes nach der Saison waren mir im Gedächtnis geblieben. Jetzt im August, schaute alles sehr nett aus. Strahlender Sonnenschein, Kühe, grüne Wiesen, hohe Berge und rustikale Holzhäuser. Dass es trotzdem vorrangig auf die Skisaison eingerichtet ist, sieht man dann weiter hinten, an den riesigen Parkplätzen.

Wie mache ich jetzt weiter, hab ich dann nach einer kurzen Verschnaufpause überlegt! Jetzt bin ich zwar einen ordentlichen Pass gefahren, aber es ist erst Mittag und es sind ja auch erst 38 km. Also gut, mit Schwung in die Abfahrt nach Château-d’Œx gegangen. Den Genuss will ich auf jeden Fall mitnehmen. Die Abfahrt macht auch richtig Spass, man kann es gut laufen lassen, ich hatte etwas Gegenwind, die Geschwindigkeit wurde daher eh nicht zu schnell. Aber nichts desto trotz muss man natürlich bei Abfahrten immer konzentriert sein. Je länger die Abfahrt andauerte, desto mehr wurde mir dann für mich auch klar, diese Straße werde ich NICHT wieder hochfahren, das erschien mir viel zu lang und strapaziös. Also unten entscheiden, wie es mir geht und dann ggf. doch die Hongrin Variante in Angriff nehmen.

In Château-d’Œx, ein sehr schönes Alpendorf (auch bekannt für ein jährliches Ballonfahrerfestival) hab ich dann erst mal eine Pause gemacht, das Rad durch die Fußgängerzone geschoben und in einer total netten Boulangerie (mit richtigem Tante Emma Laden) mir ein Pain au Chocolat und Getränkenachschub geholt.

Château-d'Œx

Um zum Ausgangspunkt der Hongrin-Route zu kommen musste ich noch weiter bis Montbovon fahren. Ein Blick aufs Smartphone und Google Maps sagte mir, das wären noch fast 12 km. Na ja, nicht sehr motivierend, da mir mittlerweile ein recht starker Gegenwind entgegenpustete. Aber dann sollte etwas ganz Wunderbares geschehen! Ich fuhr also ein paar km recht lustlos die Straße Richtung Montbovon, wo es zwar noch weiter abwärts geht, aber wie gesagt der starke fönartige Gegenwind macht zu schaffen, als im Dörfchen Rossinière mich ein anderer Rennradler überholte. Ha, da muss ich versuchen dran zu bleiben! Der andere schaute tatsächlich auch immer wieder, ob ich dranbleibe und sein Tempo war o.k. So bildeten wir ein Zweierteam, was den Gegenwind doch gleich sehr erträglich machte. Ich konnte sogar ab und zu auch mal die Führung übernehmen und dem Kollegen Windschatten bieten, so jagten wir dann wirklich mit schnellem Tempo (lt. Aufzeichnung zw. 30 u. bis zu 47 km/h), dass unglaublich Spass machte, talwärts Richtung Montboven. Dort angekommen verabschiedete ich mich, mit rudimentären Französich und deutete nach links und rief, a Lac de’l Hongrin, was der Kollege mit einem „Daumen hoch“ und „au revoir“ quittierte.

Am Bahnhof von Montbovon (das Dörfchen wirkt ansonsten wirklich recht verschlafen, ich war da mal vor Jahren eher versehentlich am Bahnhof ausgestiegen, man kann direkt von Montreux über Les Avants mit dem Zug dahinfahren) gibt es immerhin einen gut funktionierenden Getränkeautomaten. Also nochmal ein Wasser geholt. Diesmal ein „Walser“ mit Kohlensäure. Wirklich sehr gut. Meines Erachtens besser als das Evian.

Der Einstieg in die Route durch das Hongrin-Tal ist leicht zu finden. Vom Bahnhof wieder ein paar Meter zurück, wo ich gerade hergekommen bin und dann rechts hoch. Ein Wegweiser zeigt den Weg dort hoch in Richtung Les Allières. Der erste Abschnitt bis zum Dorf Les Allières ist wunderbar. Ein schmales Sträßchen, nagelneue Teerdecke. Alles sehr idyllisch, es geht durch den Wald, rechts unter einem rauscht der Hongrin ins Tal. Es ist auch alles von der Steigung her noch recht moderat.

Von Montbovon in das Hongrin Tal

Angkommen in Les Allières

Les Allières

Die Strecke wird auch von diesen Radroutenschildern gekennzeichnet.

Radroutenschild

Nach Les Allières wechselt der Straßenbelag schnell auf „na ja, geht so“. Für den langsamen Aufstieg ist es vollkommen o.k., der Belag ist halt manchmal recht grob, ganz kurze Abschnitte auch mal ohne Teer bzw. Beton, aber gut fahrbar. Man braucht keine Angst um sein Rad zu haben. Runterfahren möchte ich nicht unbedingt, das macht dann denke ich keinen Spass, weil es doch etwas holprig wird.

Hongrin Tal weiter aufwärts

Es ist wirklich sehr idyllisch da hoch zu fahren und ich habe mit jedem Meter gedacht, was für ein Glück, dass ich das heute doch noch angegangen bin. Herrliche Ruhe, war praktisch allein unterwegs, nur mal ein paar Mountainbiker die von oben entgegenkamen und ganz vereinzelt Wanderer.

Hongrin Tal

Die Grillen haben laut gezirpt, immer wieder haben mich Schmetterlinge begleitet und dass Kühe sich in dem Tal wohlfühlen hört man an den Glocken, deren Klang einem ständig von nah oder fern begleitet und merkt man am ab und zu zu absolvierenden Kuhfladenslalom.

Kuhfladenslalom

Lt. Tacho hab ich gedacht, na ja, bevor ich die 80 km voll habe, brauche ich nicht damit zu rechnen am Hongrin See anzukommen, dann, schon etwas vorher, lugte plötzlich rechts durch die Bäume in der Ferne schon ein Teil der Staumauer und ein kurzer Tunnel war zu durchfahren. Vorher ständig in der gleisenden Sonne, sah ich im Tunnel kaum etwas und ich hoffte nur, dass keine Schlaglöcher im Boden sind. Ging aber alles sehr gut!

Kurzer Tunnel vor Lac de'l Hongrin

Dann, nach dem kurzen Tunnel, steht man direkt vor der riesigen Staumauer.

Staumauer Hongrin

Man kann auf einem Weg über die ganze Staumauer fahren, was ich auch gemacht habe. Man muss dann halt den gleichen Weg wieder zurückfahren.

Weg über die Staumauer

Dann muss man im Uhrzeigersinn mind. zu drei viertel um den langgezogenen See herumfahren, da der „Les Agites“ Pass auf der gegenüberliegenden Seite entlang führt und man nur auf diesem Weg diese Straße erreicht.

Hongrin See

Diese Umrundung fand ich dann tatsächlich etwas nervig. In meiner grenzenlosen Naivität hatte ich mir ja vorgestellt, wenn der See erreicht ist, geht es sozusagen im Sturzflug nach unten ins Rhonetal. Zunächst geht es nochmal um zum einen Ende des Sees zu kommen immer wieder kräftig nach oben.

Bei der Kuh machte ich mal eine kleine Verschnaufpause.

Kuh

Und dann auch, wenn die richtige Straße des Agites-Pass erreicht ist, muss man schon noch lange treten (hier hatte ich auch wieder Gegenwind). Es zieht sich!

Am Höhenprofil sieht man schön, wie das noch lange vom Hongrin-See aus, nach oben geht.

Höhenprofil

Blick nochmal auf den See mit der Staumauer von der anderen Seite.

Blick über den See

Die Straße an sich, ist aber genial. Am Anfang eine richtig breite hervorragende Pass-Straße, die ich fast, bis auf drei Motorräder und zwei Autos, völlig für mich alleine hatte. Ab 16.30 Uhr vom Militär für den öffentlichen Verkehr freigegeben und genau um die Zeit war ich da. Die Brücken sind hier alle durchnummeriert. Hier sang ich noch „über sieben Brücken musst du gehn“, am Ende waren es dann 47 oder so.

Brücken Les Agites

Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, zwischendurch waren auch mal (offene) Schranken und (leere) Häuschen für Wachposten zu passieren, endlich das Hinweisschild auf den Tunnel des Agittes, der nach 3,5 km. kommen sollte:

Hinweisschild Tunnel Les Agites

Nochmal Gelegenheit zum Wasser auffüllen.

Gebirgswasser

Dann nochmal ein absoluter Höhepunkt der Tour. Nach einem kurzen Anstieg und hinter einer Kurve eröffnet sich plötzlich ein grandioser Blick auf den Genfer See.

Blick auf See

Als ich dort so stehe und den Blick geniesse, höre ich, wie hinter mir ein kräftiger Motor durch das Hochtal röhrt. Na, da will ich mal sehen, wer da so rallymässig auf der Strecke unterwegs ist, die ich gerade so einsam entlang geradelt bin, und nicht allzulange dauert es, bis ein Porsche um die Kurve kommt. Der Porsche, ein wunderschöner Oldtimer, bleibt dann auch vorne, natürlich auch gebannt von dem Ausblick stehen und ein Paar steigt aus. Wir kommen gleich in’s Gespräch, nachdem ich mein schlechtes Französisch entschuldigt habe, bieten die beiden Englisch an, und als ich sage Deutsch, sagen sie, ja das geht natürlich auch. Finde ich gut! Sie erkundigen sich interessiert nach meiner Tour und der Strecke und ich bewundere nochmal das Auto.

Porsche

Dann fahre ich weiter durch den berühmt berüchtigten Tunnel
Tunnel Les Agites

Tunnel de la Sarse

Schild Tunnel de la Sarse

Der Tunnel (mit zeitlicher Einbahnregelung) ist gut zu fahren, da seitlich immer wieder Lichtöffnungen für gute Sicht sorgen.

Ein Stück nach dem Tunnel hat man dann nochmal einen wunderbaren Blick aus anderer Perspektive ins Tal und sieht die Rhone in den See fliessen.

Blick Richtung Villeneuve

Die Abfahrt die jetzt folgt ist bremstechnisch sehr anstrengend. Extrem steil, -11, -12, -14 zeigt der Tacho beim Gefälle an, sehr enge Kehren, man ist wirklich ständig am Bremsen. Ich bin dann auch ein paarmal zwischendurch stehen geblieben, um die Bremsen sozusagen wieder etwas abkühlen zu lassen, das wäre mir sonst nicht recht geheuer gewesen. Anstrengend aber natürlich auch insgesamt sehr eindrucksvoll!

Und irgendwann kommt dann auch das Tal immer näher und man kommt direkt in Yvorne (nach ca. 15 km Abfahrt), zwischen den mit Mauern umfriedeten Weingärten, bzw. Weinbergen an.

Yvorne inmitten der Weinreben

Jetzt noch die paar Km. zurück nach Montreux-Clarens, diesmal allerdings mit Gegenwind, aber doch beflügelt im Endspurt dieser wunderbaren Tour (und im Wissen, dass der Supermarkt nur bis 19 Uhr offen hat) konnte ich tatsächlich nochmal richtig kräftig reintreten und war kurz nach 18 Uhr wieder daheim in der Ferienwohnung.

Hinter mir lagen 132,77 km, eine Nettofahrzeit von 7:06 Stunden, eine Gesamtzeit von 8:41 Stunden und 2.230 Höhenmeter.

Tour de Lac Leman

In diesem Jahr habe ich endlich mal wieder so richtig mit dem Rennradfahren weitergemacht, nachdem dieses Hobby zwischenzeitlich aus verschiedenen Gründen eher nur sporadisch bis kaum mehr ausgeübt wurde und das Rad in der Garage rumstand.

Da mich mein Urlaub an den Genfer See führen sollte, kam mir plötzlich die Idee, da könnte man doch einmal drum rum fahren. Nach etwas Recherche wurden dann zwei Fakten schnell klar: 1. Ja, da kann man sehr gut rumfahren, es gibt sogar ausgeschilderte Velorouten, 2. Das sind aber um die 180 km.

Au weia, 180 km, ist das zu schaffen? Meine längste Tour war bis dahin in diesem Jahr „nur“ 100 km. Gut, früher bin ich auch mal um die 140 km gefahren, aber das ist lange her. Ich holte mir also Rat in einem Radsportforum bei den „alten Hasen“ und nachdem es dann hieß „Probieren, wer 100 km fährt schafft auch 180 …“ und dazu noch allerlei gute Ratschläge zur tatsächlichen Durchführung kamen, dachte ich, o.k. dann soll das vielleicht was werden. Am Wochenende vor der Anreise, bin ich dann daheim noch mal 130 km gefahren und das ging eigentlich problemlos, also warum nicht?!

Die Gegend um Montreux ist mir seit langer Zeit durch mehrere Reisen schon vertraut und ich mag diese Landschaft sehr, mit dem schon fast mediterran angehauchten See und den Bergen drum rum. Sowohl in die Berner Alpen als auch zum Mont Blanc ist es nicht sehr weit.

Meine Unterkunft ist ein Ferienappartement (1-Zimmer-Wohnung) im 8. Stock eines größeren Wohngebäudes in Clarens (Stadtteil von Montreux). Mit der Wohnung habe ich es hervorragend getroffen, sie hat einen großen Balkon mit grandiosem Seeblick und eine kleine Küche, schnelles Internet und einen Stellplatz in der Tiefgarage in Form einer abgeschlossenen Garagenbox, worin mein Auto und mein Rad bestens untergebracht sind.

Angekommen bin ich am Montag, 31.07.2017 und der Wetterbericht verspricht für die ganze Woche: Trocken und heiß. Da am 1.8. der Schweizer Bundesfeiertag begangen wird, gibt es rund um den See in der ganzen Nacht ständig Feuerwerk. Zunächst zünden alle möglichen Leute selbst Raketen (wie bei uns zu Silvester) und dann ab 22 Uhr, geht in den einzelnen Ortschaften, die sich ja wie an einer Perlenkette sich am Seeufer entlang reihen, ein großes inszeniertes Feuerwerk nach dem andern los. Es ist erstaunlich, was da in die Luft gejagt wird.

Am Feiertag selbst hab ich einen Ausflug mit kleiner Bergwanderung hoch zum „Dent de Jaman“ und „Rochers de Naye“ gemacht. Von da oben hat man einen gigantischen Blick auf den See:

Blick vom Dent de Jaman auf den Genfer See

Am Mittwoch sollte nun also mein Vorhaben starten. Damit ich früh ausgeruht starten kann, so meine Vorstellung, gehe ich früh schlafen. Soweit die Theorie. Um 22 Uhr geht auf einmal schon wieder die Böllerei draussen los. Also nicht nur am Vorabend, sondern auch zum Abschluss des Feiertags gibts nochmal Feuerwerk.

Nach kurzer unruhiger Nacht ein Blick aufs Smartphone: 5.30 Uhr. Also gut, auf geht’s! Frühstücken, noch etwas technischer Dienst am Fahrrad und dann spätestens gegen 7 Uhr rein in die Pedale!

Los geht’s also in Clarens. Nachdem ich mein Fahrrad aus der Tiefgarage rausgeholt habe, die Tür sich hinter mir schliesst, fällt mein Blick auf einen Gullydeckel und ich denke mir, na bravo, bei dem Vorzeichen muss es ja klappen! 😀

Kanaldeckel sagt

Ich rolle ein paar Meter die Seitenstraße von meiner Wohnung aus runter und biege nach links in die Hauptstraße Richtung Montreux. Der Übergang von Clarens nach Montreux bis nach Territet und dem Château de Chillon ist fliessend, es ist sozusagen ein Ort. Der Verkehr ist um diese Zeit noch sehr ruhig. Vorbei geht es an den mondänen Hotels. Mich überholt ein Handwerkerkastenwagen, den ich dann aber an der übernächsten Ampel schon wieder eingeholt habe. Ich lasse es sehr ruhig angehen, stehen mir doch mind. 180 km. bevor. Vorbei geht es am Château de Chillon, hier zwängt sich die Straße zwischen Felsen und See und man merkt sofort, dass dies seit jeher ein historisch strategisch wichtiger Ort war.

Château de Chillon

Nun folgt knapp ein km mit etwas freierer Landschaft bis sozusagen das eine Ende des Sees und die Ortschaft Villeneuve erreicht ist. Wer die herzzerreißende Geschichte „Episode am Genfer See“ von Stefan Zweig kennt, die ist hier in Villeneuve angesiedelt.

In Villeneuve muss man nicht der Hauptstraße folgen, dies wäre etwas ein Umweg vom See weg, man sieht hier, kurz vor einer Tankstelle das Schild der „Veloroute 46“ und biegt nach rechts ab. Nun führt eine schmale Straße durch eine Art Auenlandschaft. Hier kommt die Rhone aus dem Rhonetal und muss in den See hinein (bei Genf fliesst sie dann wieder aus dem See heraus und weiter zum Mittelmeer). Es geht durch Felder und auch ein Stück durch den Wald. Sehr hübsch um diese morgendliche Stunde. Es geht zweimal über eine Brücke. Die eine ist sehr schmal, es empfiehlt sich ggf. abzusteigen, da es mehr eine Art Fußgängerbrücke ist. Man überquert zuerst einen kleinen Kanal und dann die Rhone.

Kanal

Rhone fliesst bei Villeneuve in den Genfer See

Nachdem man die Rhone überquert hat, befindet man sich nicht mehr im Waadtland sondern im Kanton Wallis. Nun geht es Richtung St. Gingolph und man findet irgendwann wieder auf die Hauptstraße, die am See entlangführt. St. Gingolph hat einen Schweizer und einen französischen Teil, hier verläuft also die Landesgrenze. Um die 20 km meiner Tour sind bis dahin absolviert. Die Grenze hat einen Schlagbaum und Grenzposten. Das Auto vor mir verlangsamt, hält am Posten kurz an und wird dann durchgewunken. Ich bin gespannt, ob ich meinen Ausweis zeigen muss. Als der Grenzposten sieht, dass ich mit einem Fuß aus den Klickpedal gehe, winkt er mich aber sofort durch und grüßt mit einem freundlichen Bonjour.

Staatsgrenze in St. Gingolph

Nun befinde ich mich also in Frankreich. Weiter geht es entlang der Uferstraße. Und gleich so, als ob alle Klischees erfüllt werden müssten, überholt mich zuerst ein 2CV und in der nächsten malerischen Ortschaft läuft ein Mann mit einem Baguette, dass er sich eben aus der Boulangerie geholt hat. 🙂

Es sind wirklich sehr schöne kleine Ortschaften, die nun von Zeit zu Zeit entlang der Uferstraße meinen Weg säumen. Immer rechts von mir der See und eine Zeit lang, kann ich mich mit einem Motorboot, dass parallel von mir im See dahinfährt messen. Das Boot fährt etwas über 30 km/h. Irgendwann lasse ich dann abreissen. Später kommt links neben der Straße eine Art Burg und ein Torbogen überspannt die Uferstraße.

Torbogen über Straße zwischen St. Gingolph und Evian

Noch vor Evian kommen mir zwei Rennradler entgegen und es wird auffallend freundlich gegrüßt und gewunken. Sehr schön!

Jetzt kommt das berühmte Städtchen Evian. Zeit mir eine neue Flasche Wasser, natürlich der Marke „Evian“ zu holen. An der Uferpromenade gibt es Dutzende von Kiosken, aber kein einziger scheint um diese Zeit schon offen zu haben, so mache ich Halt an einer Tankstelle am Ende des Ortes. Die freundliche Verkäuferin ist etwas verdutzt, als ich ihr einen 10-Franken-Schein (Schweizer Franken) hinhalte. Ob ich denn keine Euros hätte? Nein, da hab ich nicht dran gedacht, aber ich hab zum Glück meine Mastercard dabei und alles löst sich in freundlichem Wohlgefallen auf. Wird eben die Flasche Wasser mit der Kreditkarte abgerechnet.

Evian

Wasserflasche Evian

Nach Evian wird die Streckenführung irgendwie für mich unübersichtlich. Ich hatte darauf verzichtet, mir eine vorgegebene Route in den Tacho einzuspeichern. Die Hauptstraße wird mehr oder weniger zur Schnellstraße und führt vom See weg, die Fahrradroute (ab und zu taucht auch in Frankreich noch ein Schild auf), wird durch eine Baustelle jäh unterbrochen und alle Versuche drum rum zu fahren enden im Industriegebiet und im Nirwana irgendwelcher Industrieanlagen. Nach einiger Zeit komme ich endlich irgendwie wieder auf die richtige Spur. Und in Anthy-sur-Léman entschädigt mich eine wunderbar beschauliche Fischerszene am See für den Ärger der vorhergehenden Irrfahrt:

Blick auf den See bei Anty-sur-Léman

Frischer Fischfang aus dem Lac Leman

Einfach wunderbar, dieser kleine Mann, sein Hund und der See! Der Sommer kann so schön sein!

Kleiner Junge und sein Hund am Lac Leman

Nun geht es auf die Landzunge, die sich in den See hineinstreckt und auf der sich das Dorf Yvoire befindet. Es handelt sich hierbei um ein Dorf mit historischen Gebäuden. Die Anfahrt zieht sich etwas, aber da es sich lt. div. Reiseführer um ein sehenswertes Highlight handelt, beflügelt es auch die Radlerbeine. Nach 75 km erreiche ich das Dorf und dort soll dann auch die erste längere Pause sein. Autos müssen auf einen Großparkplatz draussen bleiben, Radfahrer dürfen rein. Es ist wirklich ganz zauberhaft, hat aber jedoch auch den Charakter eines Museumsdorfes.

Yvoire

Yvoire

Yvoire

Jetzt hab ich mir auch etwas zu essen verdient! Ein heißes Panini mit Schinken und Käse, Nachtisch.

Verpflegung für die weitere Tour

Dann ging es weiter Richtung Genf. Nur noch 25 km zeigte der Wegweiser, das spornte wiederum an und im Nachhinein war dieser Abschnitt auch der schnellste und leichteste der Tour. Gefühlt rollte (gut, es waren tatsächlich auch immer wieder Abschnitte dabei, wo man gut reintreten musste) man nach Genf rein. Diesmal war von einer Grenze nichts mehr zu sehen. Als ich noch rätselte ob ich jetzt noch in Frankreich oder schon wieder in der Schweiz bin, befand ich mich plötzlich schon in einem Vorort von Genf.

Und dann war es soweit! Ich sauste auf breiter Straße einen Berg hinunter und in der Ferne war tatsächlich schon die bekannte Fontäne, eines der Wahrzeichen von Genf zu sehen! Meine mentale Taktik bestand bis dahin auch immer darin, mir zu sagen, ich hätte ja mit der Tour erst begonnen. Dann wurde mir plötzlich bewusst, wow, hab ja schon mehr als die Hälfte. Meines Erachtens war die Ankunft in Genf dann auch irgendwie der Höhepunkt meiner Tour. Hier waren exakt 100 km erreicht.

Ankunft im Hafen von Genf

Die Fahrt durch Genf in Richtung Lausanne erwies sich als völlig unproblematisch und wirklich ganz leicht zu finden. Die Verkehrsführung ist sehr einfach. Und ganz schnell ist man schon wieder außerhalb, befindet sich neben Weinreben und darf nochmal einen Blick zurück werfen.

Blick zurück auf Genf

Dann der Abschnitt, dem ich mich schon vorher etwas angespannt entgegen sah. Die nachmittägliche Sonne brannte runter (meine Tachoauswertung sagte mir, es waren bis zu 35°C), man hat mehr als 100 km hinter sich und noch eine lange Strecke vor sich. Aber es ging vorwärts und Nyon war erreicht.

Nyon

Die Strecke war teilw. nicht so attraktiv mit viel Verkehr. Aber die Ortschaften (z. B. Rolle und Morges) hatten immer wieder hübsche Fotomotive.

Zwischen Nyon und Lausanne

Zwischen Nyon und Lausanne

Zeit etwas durchzuschnaufen, zu trinken bzw. Getränkenachschub zu organisieren und für Radfahrer gut zu wissen: An den Parkplätzen vor den abgebildeten Burgen gibt es meistens auch öffentliche Toiletten.

Dann wurden allmählich die Vororte von Lausanne erreicht. Moderne teilw. futuristisch anmutende Zweckbauten, breite für den Autoverkehr optimierte Straßen. Nach dem Durchfahren dieser eher unattraktiven Vorstadt dann Ankunft am See. Zeit für ein Eis! Und welche Freude, als mein Blick auf ein Schild fiel, mit der Aufschrift, dass es nach Vevey nur noch 20 und nach Montreux 29 km sind! Na also!

Lausanne

Richtung Vevey fährt man etwas erhöht, rechts unterhalb der See und links oberhalb das berühmte Weinanbaugebiet dieser Gegend. Man lässt immer wieder den Blick zum jenseitigen Ufer schweifen, dort also ist man heute früh auch schon entlang gefahren und voraus taucht immer deutlicher die Bucht von Montreux mit dem Abschluss des See und den dahinter aufragenden Bergen auf. Jetzt ist es beinahe geschafft!

Zwischen Lausanne und Vevey

Durch Vevey, dass doch bei der Durchfahrt erstaunlich groß erscheint, bei Feierabendverkehr und etlichen Ampeln, zieht es sich noch etwas. Dann noch ein paar km und das Ortsschild von Clarens ist erreicht. Ich sehe den kleinen Hafen und ein paar Meter weiter biege ich wieder links zu „meinem“ Haus (mit dem Ferienappartement) ein.

Noch auf dem Rad ziehe ich ein erstes kleines Fazit:

Die Beine haben wunderbar durchgehalten, da wären auch 200 km gegangen! Gut der Nacken spannt, aber das Sitzen wiederum hat tatsächlich überhaupt keine Probleme bereitet! Der Kopf ist etwas matschig wegen der heißen Sonne. Aber nach einer Dusche klingt der Abend wunderbar friedlich am See und dem kleinen Hafen von Clarens aus!

Hafen Clarens

Genaue Route:

Hello World

Das ist derzeit nichts weiter als ein privater blog … (vorwiegend zum Ausprobieren div. WP-Funktionen). Sporadisch wird mal ein Beitrag veröffentlicht.